Marcel Rütten im Gespräch
Ein neues Buch zu „Recruiting Analytics“ ist gerade erscheinen. Einen der Autoren, Marcel Rütten, haben wir dazu befragt.
Lieber Marcel,
ich, so wie du, liebe Zahlen, Daten und Fakten und beschäftige mich schon lange damit. Warum hat sich das Wissen über Analytics und vor allem die Umsetzung in der Praxis noch nicht im HR Kollektiv durchgesetzt?
Aus meiner Perspektive sind die Gründe dafür vielfältig. Zum einen ist es so: für die Nutzung von Daten im Recruiting ist eine gewisse Online-Affinität sowie Anwenderkenntnisse mit unterschiedlichen HR-Lösungen notwendig. Zum anderen ist der Irrglaube nach wie vor weit verbreitet, dass Kennzahlen und KPIs nur etwas für große Konzerne seien und durch den Einsatz von Daten im Recruiting die menschliche Perspektive fehle.
Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Zahlen und Daten, die die Personalgewinnung betreffen, sind heutzutage relativ einfach zu generieren. Außerdem machen sie Zusammenhänge sichtbar. Sie helfen dabei, die richtigen Maßnahmen auf den Weg zu bringen. So können Arbeitgeber viel fokussierter agieren, um Kandidat:innen und Mitarbeiter:innen ins Zentrum zu rücken.
Warum benötigt jede:r Recruiter:in Wissen über Recruiting Analytics und seine/ihre Zahlen im Recruitingprozess?
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird immer angespannter. Daraus folgt, dass das Recruiting immer teurer wird. Doch kein:e Recruiter:in hat unendliches Budget zur Verfügung. Daher ist es umso wichtiger, die volle Transparenz darüber zu erhalten, wie gut die eigenen Maßnahmen performen und welche Wirksamkeit sie auslösen. Das Wissen darüber, wie gut es um das eigene Recruiting steht, hilft zusätzlich nicht nur dem eigenen Standing als Recruiter:in im Unternehmen, sondern trägt auch noch unmittelbar zum Ergebnis des Unternehmens bei.
Kein:e Recruiter:in hat unendliches Budget zur Verfügung
Du und Tim habt Euch jetzt dieses Themas angenommen und das spannende Buch „Recruiting Analytics“ verfasst. Welche Ansätze habt ihr dabei verfolgt?
Wir beide haben uns in den letzten 10 Jahren unabhängig voneinander intensiv mit Zahlen und Daten im operativen Recruiting beschäftigt und kennen noch viel mehr Personen, die das ebenso gerne stärker tun wollen. Manchen fehlt dabei einfach der richtige Einstieg in diese Thematik. Deswegen wollen wir mit diesem Buch die Einstiegshürden verringen und Orientierung und Guidance bieten, wie das Thema in der Praxis verankert werden kann. Hierfür haben wir eine ganze Menge Methodenwissen, Szenarien und Praxistipps einfließen lassen, die für jede:n hilfreich sein können.
Marcel Rütten und Tim Verhoeven machen ein Buch zu „Recruiting Aanalytics“ verfasst.
Für wen ist dieses Buch geeignet?
Das Buch eignet sich im Grunde genommen für alle, die sich mit Personalgewinnung beschäftigen. Das können sowohl HR-Generalist:innen sein, als auch Spezialist:innen in Talent Acquisition Organisationen, Active Sourcer:innen oder Employer Branding Manager:innen. Dabei haben wir dabei darauf geachtet, dass sowohl Einsteiger:innen als auch echte Nerds auf ihre Kosten kommen.
Euer Werk, das bei Schäffer-Poeschel verlegt wurde, ist ein „MyBook+“. Was bedeutet dies für die Leser:innen?
Das ist ein zusätzliches Angebot des Verlages, bei dem in einem extra Downloadbereich zusätzliche Arbeitshilfen zur Verfügung stehen. Hier haben wir für alle Leser:innen unterschiedlichste Berechnungshilfen, Formulare, Templates oder Musterfragen erstellt, die in der Praxis extrem hilfreich sein können.
Danke für das spannende Interview!
Marcel Rütten ist seit über 15 Jahren im Personalmanagement tätig und als Global Talent Acquisition Lead, HR-Blogger, Podcaster und Autor ein weithin bekannter HR- und Recruiting-Experte. Durch seine vielfach ausgezeichnete Arbeit bei verschiedenen Unternehmen – vom Global Player bis zur NGO – hat seine Arbeit das Recruiting, Personalmarketing und Employer Branding in Deutschland über viele Jahre mitgeprägt. In seinem Blog HR4Good schreibt er über Ideen, Innovationen und Trends im Personalmanagement. Er berät Unternehmen zu strategischen und operativen Recruitingfragen. Als Initiator der Recruitingkonferenz „Schicht im Schacht“ will er die weitere Professionalisierung des Berufstands im deutschsprachigen Raum vorantreiben.
Hinweis: Das Gespräch wurde in der in Deutschland gängigen Rechtschreibung verfasst, da das Buch ebenso erscheinen ist. Durch die Nutzung des o.a. Affiliate Link erhält der Blog bei Bestellung einen kleinen Zustupf (Werbung).
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