Interview mit Julia Keck, Gründerin von wiggly, die Lösungen für hundefreundliche Unternehmen anbieten zu #Bürohunde #Arbeitsklima und zur #wigglywebApp.

Liebe Julia, dass hundefreundliche Arbeitgeber die besseren Arbeitgeber sind, wissen wir beide ja schon lange. Ich, weil ich hier in der Schweiz mit ‹Aktion Bürohund›, KMUs unterstütze sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Du, weil Du mit einem Partner wiggly gegründet hast.

Ja, total. Hunde im Büro hellen einfach die Stimmung auf und haben so viele tolle Effekte auf Organisationen – vom Eisbrecher bis hin zu besserer Zusammenarbeit. Und sie wirken sich nachweislich positiv auf das empfundene Stresslevel in der Arbeit aus. Dass mich diese Erfahrung irgendwann mal selbst zum Gründen bewegt, hätte ich mir auch nicht träumen lassen.

Euer Angebot mit Wiggly richtet sich direkt an Geschäftsführer:innen, Inhaber:innen und HRler:innen. Was bietet Ihr?

Wir sehen uns als Lösungsanbieter für hundefreundliche Unternehmen. Und auch solche, die es werden wollen. Wir bieten ganzheitliche Konzepte und Tools für eine reibungslose Organisation von Hunden am Arbeitsplatz.

wiggly Gründerin Julia Keck im Interview

Wie schaut dies konkret aus?

Zum einen beraten wir unsere Kunden. Zum Beispiel, wie ein durchdachtes Konzept aussehen kann, bei dem auch Bedenken berücksichtigt werden. Und wir beleuchten auch Aspekte wie Haftung und arbeitsrechtliche Fragen.
Zum anderen gehen wir bald mit unserer „wiggly web App“ live. Wir stellen damit quasi eine Raumbuchungs-App mit „Mehrwert Hund“ zur Verfügung. Darin kann man u.a. Anwesenheiten von Mensch und Hund planen, sowie das firmeneigenen Hundekonzept administrieren.

Was wird die App können?

Man kann zum Beispiel hinterlegen, in welchen Räumen Hunde erlaubt sind und wo nicht. Oder auch welche Hunde-Dokumente vorliegen müssen, bevor ein Hund mit an den Arbeitsplatz kommen darf. Dann kann man im Tool eine Erlaubnis zur Mitnahme erteilen.
Zudem bieten wir die gängigen Funktionen von Desk-Sharing Software, nur eben pragmatischer, auf Raum- und nicht Schreibtischbasis. So kann man auch immer sehen, wann welche Kollegen planen, anwesend zu sein.

Coole Sache! Wie seid Ihr auf diesen „Need“ der Unternehmen gekommen ?

Ich bin selbst Hundebesitzerin. Da weiss ich, wie viel flexibler es einen macht, im Zweifelsfall den Hund mit ins Büro bringen zu können. Ich habe lange in einem Unternehmen gearbeitet, bei dem die Hundemitnahme nicht möglich war. Das wollte ich bei meinem letzten Jobwechsel nicht länger als Einschränkung hinnehmen.

«Im neuen Job habe ich dann unglaublich viele positive Effekte erlebt, wenn Hund Carlo, ein Labradormischling, mit im Büro war.»


Im neuen Job habe ich dann unglaublich viele positive Effekte erlebt, wenn unser Hund Carlo, ein Labradormischling, mit im Büro war. Ich habe innerhalb kürzester Zeit ein super tolles Netzwerk im Unternehmen aufgebaut. Für mich ist die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben dadurch um einiges einfacher geworden. Wir erhielten auch regelmäßig Bewerbungen, bei denen bereits im ersten Gespräch gefragt wurde, ob man den eigenen Hund mitbringen dürfte. Man hätte davon gehört. Das war also nicht nur für mich ein wichtiges Argument bei der Arbeitgeberwahl!


Gleichzeitig gab es dadurch bedingt immer mehr und mehr Hunde am Standort. Und der Abstimmungsaufwand, wer wann kam und sich mit wem verstand, nahm zu. Ein Regelwerk zu den Tieren am Arbeitsplatz gab es nicht – obwohl sich das mancher gewünscht hätte. Zum Beispiel Mitarbeitende mit Bedenken, aufgrund von Ängsten oder Allergien. Aussagen wie  «Das ist ja ein Zoo» fielen dann mitunter auch. Wir Mitarbeitende mit Hund hofften dann, dass niemand auf die Idee kam, an der Duldung der Hunde zu rütteln.

Gründerin Julia Keck mit Labradormischling Carlo

Und hier musstet Ihr dann selbst aktiv werden?

Ja. Dabei lässt sich das ganze Thema mit verhältnismässig wenigen Mitteln gut in ordentliche Bahnen bringen. Mit Rücksicht auf alle. Sodass eine Win-win-Situation für die Mitarbeitenden und das Unternehmen entsteht.
Damit haben wir uns die letzten Monate dann intensiv beschäftigt. Mit pragmatischen Konzepten, Unterstützung der Organisation durch Software und nicht zuletzt mit Blick auf Rechtssicherheit – für den Fall der Fälle. Und kümmern uns jetzt mit wiggly für Unternehmen darum.

Wer sind Eure Kund:innen?

Wir helfen Unternehmen, die bereits hundefreundlich sind und sich etwas mehr Rahmen für das Ganze wünschen. Und Unternehmen, die sich aufgrund von Fachkräftemangel, oder um die Arbeitgebermarke und Unternehmenskultur zu stärken, das erste Mal mit dem Thema beschäftigen. Und das werden immer mehr Unternehmen!
Nicht zuletzt gibt es nach der Pandemie auch immer mehr Hunde. Und Mitarbeitende sind nach so langer Zeit im Homeoffice viel weniger bereit, privat Einschränkungen für den Beruf zu akzeptieren. Dazu gehört für viele eben auch, den Hund mitbringen zu dürfen, wenn man wieder ins Büro geht.

Mit pragmatischen Konzepten, Unterstützung der Organisation durch Software und nicht zuletzt mit Blick auf Rechtssicherheit, unterstützt wiggly hundefreundliche Unternehmen.

Derzeit seid Ihr in der Beta-Testphase der web app. Wer kann bei Euch als Testuser partizipieren und wie kann man sich bewerben?

Als Beta-User können sich Unternehmen bzw. auch Unternehmensstandorte bewerben, die bereits Hunde zugelassen haben und das gerne ein bisschen besser organisieren würden.
Die Betauser werden kostenlos für die App freigeschaltet. Im Gegenzug wünschen wir uns in den ersten Monaten Feedback zu unserer App. Idealerweise gibt es mehr als einen Bürohund im Unternehmen und das Unternehmen arbeitet hybrid. Dann kann man den vollen Nutzen aus der App ziehen!

Merci für das spannenden Interview!

Danke dir, liebe Nadine!