Interview mit Guido Däschler, HR Project & Employer Branding Manager, ISS Schweiz zu #Gamification und #Selfassessment
Ihr Arbeitgeber ISS hat vor kurzem ein gamifiziertes Selbst-Assessment in Quizformat online gestellt, damit potentielle Bewerber vorab testen können, ob sie zu ISS passen. Was hat es denn ein Quiz mit der realen Arbeitswelt zu tun?
Das Quiz ist für jeden im Internet zugänglich. Also nicht nur für Bewerberinnen und Bewerber. Es soll einen Eindruck vermitteln, wie wir unseren Servicegedanken leben. Anstatt eine lange Beschreibung zu verfassen, soll dieses Quiz den sogenannten ‹Power of the Human Touch› digital erlebbar machen. Die verwendeten Arbeitsbeispiele sind real. Die betreffenden Verhaltensweisen wurden auch im Rahmen unseres Wertschätzungsprogrammes honoriert.
Guido Däschler (Photo: privat)
Befürchten Sie nicht, dass sich nun aufgrund suboptimaler Testergebnisse weniger Bewerber melden?
Die Anzahl Bewerbungen ist eigentlich keine grundsätzliche Herausforderung bei ISS. Wir erhalten lieber weniger Bewerbungen, dafür aber von den passenden Kandidaten. Ich persönlich glaube nicht, dass das Quiz eine abschreckende Wirkung hat, da es spielerisch daherkommt.
Bitte beschrieben Sie den ISS-Claim ‹Power of the Human Touch›.
Wir sind davon überzeugt, dass unsere Mitarbeitenden mit ihrer Persönlichkeit und Ihrem Naturell, wie sie tagtäglich zu Gunsten unserer Kunden arbeiten, den Unterschied und Mehrwert ausmachen.
Wie kam es zur Idee des gamifizierten Selbst-Assessments?
Es stellte sich mir die Frage, wie man den ‹Power of the Human Touch› kurz und knackig beschreiben kann. Und weil es ja ein ‹Human Touch› ist, suchte ich eine kurzweilige, universal verständliche und erlebbare Methode, die auch Emotionen transportiert.
Wie konnten Sie die Geschäftsleitung überzeugen hierfür Budget freizugeben?
Ich habe meinem Vorgesetzten, dem Direktor People & Culture, einige Beispiele anderer Unternehmen gezeigt und anschliessend einen Prototyp vorgeführt, wie ich es für die ISS umsetzen würde. Also ganz nach meinem Credo: von Best Practice zu Best Fit.
Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenlernen, als im Gespräch in einem Jahr.
Platon (um 427 – 348 v. Chr.), griechischer Philosoph, Schüler des Sokrates
Gestaltete sich die tatsächliche Umsetzung schwierig?
Die Umsetzung erfolgte in Zusammenarbeit mit einer externen Agentur. Die grösste Herausforderung war, den Grundgedanken von ‹Power of the Human Touch› so zu übermitteln, dass es die Agentur verstand und umsetzen konnte. Die Produktion des Spiels ehrlich gesagt nicht allzu kompliziert. Im Nachhinein würde ich sogar versuchen, das Game selbst inhouse programmieren zu lassen. Mit unserer IT-Power wäre das sicher gut machbar gewesen.
Ist die Aktion ein Erfolg?
Die Resonanz ist sehr gut. Unsere Kollegen von ISS Deutschland und ISS Österreich finden das Quiz so toll, dass sie es übernehmen und für sich anpassen werden.
Spielen Sie privat auch gerne?
Ja, vor allem Gesellschaftsspiele mit meinen Kindern.
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